Vogel des Jahres bis 2020

Die Turteltaube - Vogel des Jahres 2020

Turteltauben haben ein unverwechselbares, farbenfrohes Gefieder, Foto: Rosl Rößner
Turteltauben haben ein unverwechselbares, farbenfrohes Gefieder, Foto: Rosl Rößner

Die Turteltaube gilt seit Jahrhunderten als Liebesbote, Glücks- und Hoffnungsbringer. Für viele Menschen weltweit ist sie ein Sinnbild für Romantik, Freundschaft oder Frieden. Ausgerechnet wir Menschen bringen diesen symbolträchtigen Vogel aber auch an die Grenzen seiner Exi-stenz. Fast 90 Prozent des deutschen Bestandes sind innerhalb der letzten 40 Jahre verschwunden, denn Lebensräume und Nahrung fehlen – eine Folge der intensiven Landwirtschaft. Als einzige Langstreckenzieherin unter unseren Tauben verbringt sie ihren Winter in Afrika. Doch durch illegale und legale Jagd - „dank“ einer Sonderregelung der EU-Vogelschutzrichtlinie für zehn Mitgliedsstaaten - ist sie auf ihrem Zugweg massiv gefährdet. Allein in der EU werden jährlich rund zwei Millionen Turteltauben getötet.Die inzwischen stark gefährdete und seltene Taube geht so auch in die Annalen unserer Aktion als erster vom NABU gekürte Vogel des Jahres ein, der als global gefährdete Art auf der weltweiten Roten Liste steht. Die Turteltaube ist somit ein warnendes Beispiel, wohin eine verfehlte Agrarpolitik und aufgeweichte Gesetze führen.

Der Gesang der Turteltaube wirkt zarter, aber eintöniger als bei anderen Tauben und lässt sich gut von anderen Vogelstimmen unterscheiden. Ihr namensgebendes, fast schnurrendes, tiefes „turrr-turrr-turrr“-Gurren trägt sie ausdauernd und manchmal tonal wechselnd vor. Wie ihre Verwandten hat auch die Turteltaube eine rundliche Gestalt mit kleinem Kopf. Mit einer Körperlänge von 25 bis 28 Zentimetern und einer Flügelspannweite von 45 bis 50 Zentimetern ist sie jedoch kleiner und viel graziler. Auch ihre Flügel unterscheiden sich deutlich: Schlank und spitz zulaufend ermöglichen sie einen schnellen Flug für den weiten Zugweg.

 

Exotische Schönheit

Am meisten fällt der Jahresvogel 2020 durch sein unverwechselbares farbenfrohes Gefieder auf, das nahezu exotisch anmutet. Vogelfreunde erkennen die Turteltaube gut an ihrem deutlich gestuften, dunklen Schwanz mit weißem Ende. Oberkopf und die äußeren Oberflügeldecken sind blaugrau, ihr Rücken und die inneren Oberflügeldecken hingegen rostbraun mit schwarzen Federmitten gefärbt. Die Halsseiten der Turteltaube ziert jeweils ein schwarz-weiß gestreifter Fleck. Kehle und Brust sind zart rötlich gefärbt. Ein deutlich rötlicher Lidring umrandet das Auge, welches orange bis rot leuchtet.

Während Männchen und Weibchen optisch kaum zu unterscheiden sind, wirken Jungtiere mit ihrem einfarbigschmutzigbraun und beigegraufarbenen Gewand noch wenig attraktiv. Ihnen fehlen außerdem die charakteristischen Halsflecke sowie der rötliche Hauch auf dem Brustgefieder.

 

Turteln im Brutgebiet

Zwischen Ende April und Mitte Mai kommen die Turteltauben in ihre Brutgebiete zurück und beginnen mit der Balz. Männchen und Weibchen versuchen beide, sich ins rechte Licht beim möglichen Partner zu rücken. Von einem erhöhten Punkt aus fliegt die Taube steil auf, gleitet dann in einem Bogen zur Sitzwarte und imponiert dabei mit ihrem abwechslungsreichen Gefieder. Gefällt der Partnerin oder dem Partner diese „Flugschau“, baut das frischgebackene Pärchen ein flaches Nest aus Zweigen ins Gebüsch. Die beiden Turteltauben bleiben sich über die gesamte Brutsaison treu, welche in Deutschland bis Ende August dauert.

Bis in den Juli hinein legt das Weibchen zwei Mal je zwei Eier, nur selten brüten die Tauben auch ein drittes Mal. Die Brutzeit dauert 13 bis 16 Tage. Nach dem Schlüpfen werden die jungen Küken 18 bis 23 Tage lang liebevoll von beiden Eltern umsorgt. Turteltauben vertei- digen kein eigenes Revier, sondern nur den unmittelbaren Neststandort. Die Jungen werden zum Ende ihres ersten Lebensjahres geschlechtsreif.

 

Viele Wege führen nach Süden

Turteltauben sind die einzigen Langstreckenzieher unter den Taubenarten Mitteleuropas. Sie verlassen zwischen Ende Juli und Anfang Oktober Europa, um südlich der Sahara zu überwintern. Wie auch die Langstrecken ziehenden Mauersegler und Neuntöter verbringen sie den überwiegenden Teil des Jahres auf dem Zug und im afrikanischen Überwinterungsgebiet.

Beringungsdaten deuten darauf hin, dass es drei Hauptzugrouten für europäische Turteltauben gibt. Mehr als zwei Drittel der in Frankreich, Deutschland und Großbritannien brütenden Vögel folgen der westlichen Zugroute über Gibraltar. Brutvögel aus dem östlichen Mitteleuropa fliegen zentral über Italien und Malta oder nutzen die östliche Zugroute über den Balkan.

 

Leistungsfliegerin

Auf dem Herbstzug liegen anstrengende Reise-Etappen vor den kleinen Tauben, deshalb legen sie zum Beispiel vor der Querung des Mittelmeers Pausen ein. Auf afrikanischer Seite übernachten sie dann gern in Akazienwäldchen in Wassernähe, bevor sie mit bis zu 60 Kilometern pro Stunde bis zu 700 Kilometer nonstop über Sandwüsten durch die Nacht fliegen. Turteltauben bleiben nicht nur ihrem Brutgebiet treu, sondern kehren anscheinend auch in angestammte Überwinterungsgebiete zurück. Das zeigen in Frankreich besenderte Vögel, die in Gambia wiedergefunden wurden.

Im Gegensatz zum nächtlichen Herbstzug fliegen die Tauben im Frühling tagsüber zurück in die Brutgebiete Europas. An wichtigen Rastplätzen wie dem Senegaldelta auf der Westroute versammeln sich mitunter viele Tausend Vögel, um dort Reserven für den kräftezehrenden Heimflug aufzubauen.

 

Vegane Kost

Schon während der Brutzeit suchen Turteltauben in Grüppchen nach Nahrung – vor allem an Ackerrändern sowie auf Lichtungen mit offenem Boden und manchmal auch zusammen mit anderen Taubenarten. Sie ernähren sich fast ausschließlich vegan und bevorzugen dabei Wildkräuter- und Baumsamen, wie von Kiefern und Ulmen, die sie vom Boden pickt.

Unserem Jahresvogel schmecken unter anderem Samen von Klee, Vogelwicke, Erdrauch, Wolfsmilch sowie Leimkraut, die Landwirte nicht auf dem Feld haben wollen. Deshalb hat sich die Nahrungszusammensetzung der Tauben seit den 1960er Jahren verändert. Der Anteil von landwirtschaftlichen Sämereien macht nun in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets mehr als die Hälfte der Nahrung aus statt 20 Prozent wie früher. Vor allem nach der Brutzeit fressen sie vermehrt Sonnenblumenkerne, Raps- und Weizensamen.

 

Vogel des Jahres 2019 - Die Feldlerche

 

Es ist beängstigend: Der wunderbare Gesang der Feldlerche ist in Deutschland kaum mehr zu hören. Ein stetiger Verlust an Lebensraum wird zur ernsten Gefahr für unseren Vogel des Jahres 2019 – mittlerweile gilt er sogar schon als gefährdet! Doch gemeinsam können wir diese Entwicklung jetzt stoppen! Der NABU hat eine bundesweite Kampagne aufgelegt: Mit einer Postkarte "114 Euro" oder online (s. unten) kann jeder dazu beitragen, dass eine naturverträgliche Landwirtschaft durch die EU durchgesetzt wird.

Einst als Allerweltsvogel überall in der Kulturlandschaft gesehen, befindet sich der Bestand der Feldlerche auf einem stetigen Sinkflug. Allein zwischen 1990 und 2015 ist die Anzahl der Tiere in Deutschland um deutlich mehr als ein Drittel gesunken. In ganz Europa sind sogar über die Hälfte der kleinen Feldvögel in den letzten 30 Jahren verschwunden. Hauptverantwortlich für diese dramatische Entwicklung ist die intensive Landwirtschaft. So werden Nistplätze immer rarer und Insekten als Nahrung immer weniger.

 

Um diese gefährliche Entwicklung zu stoppen, muss unsere Landwirtschaft naturverträglicher werden. Der NABU setzt sich in bundesweiten Projekten dafür ein, dass Landwirte und Landwirtinnen aufgeklärt und von einer ökologischen Wirtschaftsweise überzeugt werden. Auch ganz konkrete Maßnahmen, wie zum Beispiel Lerchenfenster, sollen so in den täglichen Betrieb integriert werden. Wir brauchen mehr Naturschutzflächen, Biolandblau und blühende Wiesen mit reichlich Insekten. Wir müssen Heiden und Moore erhalten. Dann hat die Feldlerche wieder eine Zukunft.

 

Die Feldlerche ist eine Tarnungskünstlerin: Mit einer Körperlänge von nur 16 bis 18 Zentimetern und der beige bis rötlich-braunen Gefiederfärbung ist sie in ihrem bevorzugten Umfeld, dem Ackerboden, fast nicht zu sehen. Akustisch macht sie sich umso deutlicher bemerkbar: Typisch ist ihr Singflug, bei dem sie hoch in die Lüfte steigt, dort verharrt und trillernde, zirpende und rollende Laute vorträgt.

 

Ihrem Namen entsprechend bevorzugt die Feldlerche die offene Weite. Sie sucht sich ebene Landschaften oder flache und sanft geschwungene Hügel, während sie steile Hanglagen meidet. Auch von Waldrändern oder Hecken hält sie einen gewissen Mindestabstand. Der optimale Neststandort für die Bodenbrüterin ist bewachsen und nicht zu dicht bedeckt – beste Voraussetzungen auch für den Nachwuchs, der an den 30 Tagen bis zur Selbständigkeit im geschützten Umfeld Flugversuche und Jagdübungen unternimmt. Doch genau diese geschützten Lebensräume sind auf unserem Acker- und Grünland immer seltener zu finden. Intensivkulturen mit Mais und Raps, fehlende Brachflächen, Unmengen an Gülle und Pestiziden haben die Landschaft verändert und Feldvögeln zunehmend den Lebensraum genommen. Aus vielen Gebieten Deutschlands wurde die Feldlerche bereits völlig verdrängt.

 

Vogel des Jahres 2018 - Der Star

Foto: Frank Hoffmann
Foto: Frank Hoffmann

Ende Februar beginnen die ersten Vögel sich Heim und Partnerin zu suchen. Beim Vogel des Jahres 2018, dem Star, bereitet das Männchen den Nistplatz vor. Er füllt die Baumhöhle mit grobem Nistmaterial wie trockenen Blättern, Halmen oder Wurzelresten. Mit gesträubtem Gefieder und leicht abgespreizten Flügeln sitzt der Jahresvogel dann oft direkt vor dem Höhleneingang und macht mit charakteristischen Lauten und Posen seinem Namen alle Ehre. Das ist seine Art, ein Weibchen anzulocken.

 

Die Paarbildung und das Brutverhalten ist beim Star eine ziemlich komplexe ‚Beziehungskiste‘. Einige Stare sind monogam, also nur mit einem Weibchen verpaart. Andere hingegen haben mehrere Vogeldamen gleichzeitig. Stare brüten meist zweimal im Jahr. Dabei wird oft nach der ersten Brut der Partner gewechselt. Das kommt vor allem dann vor, wenn die erste Brut nicht erfolgreich war. Spät geborene Jungvögel stammen vor allem aus solchen Verbindungen. Nach der Paarung bleibt das Männchen dicht beim Weibchen, damit sie sich nicht etwa mit einem Konkurrenten paart. Stare sind gesellig und tippeln gerne gemeinsam über Wiesen, wo sie Regenwürmer und Bodeninsekten suchen. Mehr...

 

 

Vogel des Jahres 2017 - Der Waldkauz

Foto: Marcus Bosch
Foto: Marcus Bosch

Stellvertretend für alle Eulenarten haben der Naturschutzbund Deutschland NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), für 2017 den Waldkauz (Strix a. aluco) zum Jahresvogel gewählt. Mit ihm soll für den Erhalt alter Bäume mit Höhlen im Wald oder in Parks geworben und eine breite Öffentlichkeit für die Bedürfnisse höhlenbewohnender Tiere sensibilisiert werden. Eulen sind unverzichtbare Bestandteile der Artenvielfalt. Es gilt, sie zu schützen, ihre Bestände zu stabilisieren oder zu vermehren.

Der Bestand des Waldkauzes in Deutschland beträgt laut dem Atlas deutscher Brutvogelarten 43.000 bis 75.000 Brutpaare und wird langfristig als stabil eingeschätzt. Der für die Arterhaltung entscheidende Bruterfolg hängt jedoch vor allem von der Qualität des Lebens- raums ab. Das Fällen alter Höhlenbäume, eintönige Wälder und ausgeräumte Agrarland- schaften ohne Nahrung sind damit die größten Gefahren für einen gesunden Waldkauzbestand.

Waldkäuze sind lautlose Jäger der Nacht. Sie sehen und hören besonders gut, und finden so präzise ihre Beute. Die Bezeichnung „Kauz“ ist eine Besonderheit im deutschen Sprachraum, denn in anderen europäischen Ländern gibt es kein eigenes Wort für Eulen mit rundem Kopf ohne Federohren – sie werden wie andere Eulenarten allgemein als „Eulen“ bezeichnet.

Auch wenn sein Name anderes vermuten lässt: Der Vogel des Jahres 2017 ist keinesfalls nur im Wald zu Hause, obwohl er sich in lichten Laub- und Mischwäldern am wohlsten fühlt. Als ideal gilt ein Lebensraum mit einem Waldanteil von 40 bis 80 Prozent, dazu Lichtungen und angrenzende Felder. Längst ist er daher auch in städtischen Parkanlagen, Gärten oder auf Friedhöfen mit altem Baumbestand und geeigneten Bruthöhlen zuhause. Dabei kommt er uns Menschen recht nah, wenn er auch eher zu hören als zu sehen ist. Tagsüber versteckt er sich in Höhlen oder in dichten Baumkronen. Die Anpassungsfähigkeit bei der Wahl des Lebensraumes trägt dazu bei, dass der Waldkauz die häufigste Eule in Deutschland ist.

 

Mehr Informationen hier

Vogel des Jahres 2016 - Der Stieglitz

Ein hübscher Vogel mit Problemen in unseren Agrarwüsten

Hannover/Berlin/Hilpoltstein:

Der Naturschutzbund Deutschland NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben den Stieglitz (Carduelis carduelis) zum „Vogel des Jahres 2016“ gewählt. Auf den Habicht, Vogel des Jahres 2015, folgt damit ein Sing- vogel, der zu den farbenfrohesten Vögeln Deutschlands zählt. Der auch Distelfink genannte Stieglitz steht für vielfältige und farbenfro- he Landschaften, denn er ernährt sich vornehmlich von den Samen zahlreicher verschiedener Blütenpflanzen, Gräser und Bäume. Bunte Landschaften mit ausreichend Nahrung gibt es jedoch immer weniger, daher ist der Bestand des Stieglitzes in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen.

 

„Allein durch die Maisanbauflächen ist in den vergangenen Jahren ein Teil der heimischen Artenvielfalt verloren gegangen. Hoffnungsträger sind die Agrarumweltmaßnahmen (AUM) in Niedersachsen mit den Programmen zur Förderung von Blühpflanzen in Form von Blühstreifen und die vielen regionalen Initiativen mit ihren eigenen Programmen zur Abwechslung auf dem Acker und damit einer Erhöhung der Artenvielfalt. Durch sinnvolle Alternativen wie Wildblumen- und Wildkräutermischungen, Sonnenblume, Winterwicke mit Wintererbse und Bohne sowie Buchweizen können neue Lebensräume für den Stieglitz geschaffen werden“, sagte Uwe Baumert, NABU-Landesvorstandsmitglied Niedersachsen. mehr...  

 

Vogel des Jahres 2015: Der Habicht

Unser durch Vergiftung und Abschuss gefährdetster Greifvogel

Dem Jahr des lachenden Grünspechts folgt 2015 das Jahr des Habichts (lat. Accipiter gentilis), der nicht immer ein heiteres Leben hat. Dabei wird unser Jahresvogel seit jeher bewundert für sein Jagdgeschick: Äußerst wendig verfolgt er seine Beute auch im Unterholz und fängt sie mit höchster Präzision. Von Natur aus jagt er unter anderem Tauben und Hühnervögel, was ihm den wenig schmeichelhaften Ruf als „Hühnerhabicht“ einbrachte.

Obwohl die Jagd auf Greifvögel seit 1970 verboten ist, werden sie abgeschossen, gefangen oder vergiftet. Zielart Nummer eins der illegalen Greifvogelverfolgung ist dabei der Habicht. Über Generationen haben die Tiere daher gelernt, wachsam gegenüber dem Menschen zu sein. Auf dem Land ist der wendige Jäger scheu und kaum zu sehen. Anders in der Stadt: Seit den 1980er Jahren besiedeln Habichte immer mehr europäische Metropolen. So weist Berlin inzwischen eine der höchsten Siedlungsdichten von Habichten weltweit auf.

Augen auf: Unser Jahresvogel 2015 und seine Verwandten brauchen Ihre Hilfe. Melden Sie den Behörden Straftaten an diesen faszinierenden Tieren. Mobilisieren Sie Natur- und Tierfreunde, um die illegale Verfolgung auf Greifvögel zu stoppen.

Weitere Habicht-Infos finden Sie unter www.vogel-des-jahres.de

 

 

Der Grünspecht ist Vogel des Jahres 2014

Der "lachende" Erdspecht hat erfreulicherweise zugenommen !

Grünspecht-Männchen beim Suchen seiner Lieblingsspeise, den Ameisen, Foto: NABU Winnenden
Grünspecht-Männchen beim Suchen seiner Lieblingsspeise, den Ameisen, Foto: NABU Winnenden

Der Grünspecht, diesjähriger Vogel des Jahres, wird auch gern „Lachvogel“ genannt. Seinen freudigen Ruf kann man während des ganzen Jahres vernehmen. Tatsächlich hat er gut lachen, da er als einziger unter den häufigen Brutvogelarten Deutschlands deutlich zunimmt. Nach der stark bedroh- ten Bekassine („Himmelsziege“) ist er damit eine positive Ausnahme.

Das kann sich aber auch schnell wieder ändern. Denn vom Rückgang des Grünlands und der Abnahme der Streuobstwiesen ist er genauso wie viele andere Arten betroffen. Der Grünspecht ist allerdings anpassungsfähig und hat sich in den letzten Jahren verstärkt im Siedlungsgebiet ausgebreitet.

Erhalten Sie mit uns gemeinsam seine Lebensräume und sorgen Sie dafür, dass er und viele andere gefährdete Vogelarten bessere Lebensbedingungen finden. Das gelingt ganz einfach, indem wir kostbare Höhlenbäume markieren, Totholz bewahren, Streuobstwiesen pflegen und giftfrei gärtnern – nicht nur vor der eigenen Tür, sondern auch auf öffentlichen Grünflächen.

Mehr über ihn erfahren Sie hier !

Die Bekassine ist Vogel des Jahres 2013

Ein hochgradig gefährdeter Bewohner feuchter Lebensräume

Die Bekassine (wissenschaftlich Gallinago gallinago) ist ein Vogel unserer Feuchtwiesen und Moore, wo sie stochernd nach Würmern, Schnecken und Kerbtieren (Kerfen) sucht. Ihr Lebensraum, die Moore und Feuchtwiesen unserer Heimat schwinden zusehends. Die noch vorhandenen einem strengen Schutz zuzuführen, muß höchste Priorität haben, auch aus Gründen des Klimaschutzes. Es darf nicht länger zugelassen werden, dass der Grundwasser- spiegel abgesenkt und Flächen entwässert, Grünland umgepflügt, Ackerkulturen wie Mais für Biogasanlagen großflächig angebaut, Torf abgebaut und Wiesen aufgeforstet werden.

In Deutschland ist die Bekassine laut Roter Liste vom Aussterben bedroht und ist am häufigsten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zu finden. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war die Bekassine recht häufig und wurde intensiv bejagt.

Mehr Informationen zur Bekassine

Die Dohle ist Vogel des Jahres 2012

Kleiner Rabenvogel mit großen Begabungen

Die Dohle lebt in Dörfern und Städten ganz nah in unserer Nachbarschaft. Besonders gern nistet sie in Schornsteinen und Kirchtürmen. Weil jedoch immer mehr Brutnischen verschlossen werden, gerät die intelligente Vogelart in Wohnungsnot. Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), möchten die Dohle schützen und haben sie daher zum Vogel des Jahres 2012 gewählt.

 

 

Informationen zur Dohle 

 

 

Der Gartenrotschwanz ist Vogel des Jahres 2011

Kleiner Vogel mit großen Ansprüchen

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben heute in Berlin den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) zum „Vogel des Jahres 2011“ gekürt. Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in vielen Regionen selten geworden. Besonders im Westen Deutschlands ist er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Immer weniger Gärten genügen heute noch seinen Ansprüchen.

 

„Im Jahr des Gartenrotschwanzes wollen wir auf die Gefährdung dieses farbenprächtigen Vogels aufmerksam machen und zeigen, dass oftmals schon mit einfachen Mitteln neue Lebensräume wie Streuobstwiesen geschaffen werden können", sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten Obstbäumen zu finden sind. Streuobstwiesen zählen daher zu den typischen Lebensräumen. Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die ein hohes Alter erreichen können, bieten sie sowohl geeignete Brutplätze als auch die notwendigen Sitzwarten, von denen die Vögel nach Insekten jagen.

 

Informationen zum Gartenrotschwanz

 


Vogel des Jahres 2010 - Der Kormoran

Der Meistertaucher wird oft zu Unrecht verfolgt

Ein Prüfstein für umsichtigen Artenschutz

Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu tausenden geschossen und vertrieben wird.
Unter dem Vorwand eines ‚Kormoran-Managements‘ haben nahezu alle Bundesländer spezielle Kormoran-Verordnungen erlassen, die den bestehenden Schutz der Vögel untergraben. Diese Verordnungen erlauben die flächendeckende Tötung von Kormoranen unabhängig von einem Schadensnachweis an Fischbeständen selbst in Naturschutzgebieten, teilweise sogar ausdrücklich während der Brutzeit. Die Bilanz ist beschämend: jedes Jahr werden in Deutschland wieder rund 15.000 Kormorane getötet.

 

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Der Eisvogel - Vogel des Jahres 2009

Eisvogel, Foto M. Delpho
Eisvogel, Foto M. Delpho

Pummeliger Edelstein und geschickter Jäger

 

Der Vogel, der wegen seiner Schönheit und Farbenpracht gern als „fliegender Edelstein“ bezeichnet wird, steht für lebendige Flüsse und Auen. Woher der Name des spatzengroßen Eisvogels stammt, ist strittig. Manche leiten ihn vom althochdeutschen „eisan“ für „schillern“ oder „glänzen“ ab. Die Bezeichnung „Schillervogel“ passt zum flirrenden Farbenspiel. Doch nicht nur das, zeichnet den Eisvogel aus.

Wer im Rasteder Gemeindegebiet einen Eisvogel beobachtet hat, sollte sich Ort und Zeit notieren und dem NABU Rastede unter Tel. 04402-83834 oder als E-Mail unter briefkasten@nabu-rastede.de melden. Wichtig ist, zu wissen, in welchen Bereichen Eisvögel im Winter auf Nahrungssuche an Gewässern herumstreifen und wo sie im Frühjahr ihre Brutröhren in Steilwände bauen.

 

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Der Kuckuck - Vogel des Jahres 2008

Kuckuck, Foto B. Kelz
Kuckuck, Foto B. Kelz

Seinen Ruf kennt jeder, gesehen wird er nur selten

 

Der markante Ruf des Kuckuck-Männchens ist unverwechselbar. Nicht nur in Deutschland spiegelt sein Name den markanten Ruf wieder. Der „Cuculus canorus“, „Cuckoo“ ist ein eher scheuer Vogel, der die Nähe des Menschen meidet.Umso forscher zeigt er sich, wenn es um den Erhalt seiner Art geht und er fremde Nester als Heim für seine Jungen aussucht. Mit 34 cm Körpergröße ist der Kuckuck etwa so groß wie sein Vorgänger unter den Jahresvögeln, der Turmfalke.

 

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Der Turmfalke - Vogel des Jahres 2007

Turmfalke, Foto P. Fieger
Turmfalke, Foto P. Fieger

Eleganter Flieger in Feld und Flur

 

Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben den Turmfalken zum „Vogel des Jahres 2007” gekürt. Der Turmfalke (Falco tinnunculus) ist mit seinen rund 35 Zentimetern Körpergröße und 75 Zentimetern Flügelspannweite ein kleiner Verwandter des ersten Jahresvogels überhaupt, dem 1971 gewählten Wanderfalken. Im Gegensatz zum damals vom Aussterben bedrohten Wanderfalken ist der Turmfalke kein ganz seltener Vogel. Dennoch gehen die Bestandszahlen langsam, aber stetig zurück. Mehr erfahren Sie unter der Sonderseite des NABU-Bundesverbandes.

 

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Der Kleiber - kopfüber zum Vogel des Jahres 2006

Kleiber, Foto M. Neubauer
Kleiber, Foto M. Neubauer

Der Kleiber – die Stimme unserer Buchen- und Eichenwälder

 

NABU und Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben den Kleiber zum „Vogel des Jahres 2006” gekürt. Damit folgt dem Uhu als größter Eule Europas in diesem Jahr ein kleiner Singvogel, der in Deutschland weit verbreitet ist. „Die Wahl des Kleibers ist ein Plädoyer für den Schutz von Buchen- und Eichenwäldern“, sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Er stehe stellvertretend für einen Lebensraum in Deutschland und Mitteleuropa, der ebenso unverzichtbar für viele andere Vögel wie Spechte, Meisen oder Greifvögel sei. „Der Kleiber ist die Stimme unserer Wälder und hat zudem eine interessante Biologie“, betonte Opitz.

 

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Der UHU - Vogel des Jahres 2005

Uhu, Foto M. Sommerhage
Uhu, Foto M. Sommerhage

Fast ausgerottete größte Eule Europas ist in ihre Lebensräume zurückgekehrt

 

Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben den Uhu zum Vogel des Jahres 2005 gekürt. „Mit dem Uhu haben wir einen Vogel ausgewählt, der wie kaum eine andere Art für einen der ganz großen Erfolge in Sachen Arten- und Lebensraumschutz steht“, sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Die hierzulande einst fast ausgerottete größte europäische Eule kommt dank gezielter Artenhilfsprogramme heute wieder bundesweit vor. Trotz der vielerorts stabilen Bestände ist die Population dieses nachtaktiven Greifvogels allerdings regional rückläufig, ohne dass die Ursachen hierfür bekannt sind. Auch wenn sich das Blatt insgesamt gewendet hat, ist der Uhu bis heute besonders schutzbedürftig.

 

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