Besuch bei den Wintergästen in der Jader Marsch am 22.02.2015
Nur unter der schwachen Beteiligung litt bei strahlendem Sonnenschein die Exkursion zu den bei uns überwinternden Wildgänsen in der Jadermarsch. Schade, denn die sieben Teilnehmer waren begeistert von den vielen hundert Nonnen-, Bless- und Graugänsen auf den Weiden zwischen der Altendeicher Straße und der Jade. Auch an den Kleipütten bei Diekmannshausen waren Graugänse, ein Trupp Pfeifenten, Reiherenten und neben anderen ein beringter Höckerschwan mit Partner/in zu beobachten. Auf einer Weide gegenüber stand ein Silberreiher.
Im Vordeichgelände des Wapeler Siels boten Dutzende Pfeif-, Krick- und Stockenten sowie auf einem Pfahl im trockengefallenen Watt ein sich ausruhender Wanderfalke und zwei überfliegende Trupps von Nonnengänsen ausgiebige Beobachtungsmöglichkeiten.
19.04.2015: Die vom NABU Rastede alljährlich angebotene vogelkundliche Wanderung für
Frühaufsteher im April führte in diesem Jahr erstmals zum Naturschutzgebiet „Aper Tief“ (Gemeinde Apen), eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art.
Das Aper Tief ist der größte Gezeiten-Wasserlauf im Ammerland mit direktem Zugang über die Wasserläufe Jümme, Leda und Ems zur Nordsee. Die durch die umfangreichen Ausdeichungsmaßnahmen im Jahre
2005 enstandenen tideabhängigen Wattflächen bei Apen/Hengstforde und Vreschen-Bokel sind ein Dorado für die Vogelwelt geworden. Hier ergänzen sich Hochwasser- und Naturschutz in idealer
Weise.
Mit dem ablaufenden Hochwasser werden am Uferrand und im Ausdeichungsgebiet Süßwasserwattflächen freigelegt. Auf ihnen tummeln sich hunderte Watvögel, die das Watt bei Ebbe als Nahrungsquelle
nutzen. Als Besonderheit und Attraktion sind momentan große Vorkommen von Kampfläufern und Regenbrachvögeln zu nennen, die sich hier für die Weiterreise in ihre Brutgebiete im hohen Norden ein
Fettpolster anlegen. Ebenso sind Kiebitze, Rotschenkel, Krickenten, Grau- und Brandgänse zu beoachten, während die Gesänge unserer heimischen Singvögel wie Gartenrotschwanz, Mönchsgrasmücke,
Buchfink, Singdrossel, Zaunkönig, Zilpzalp und Fitisse die Wanderung begleiten. Auch der Kuckuck ruft schon wieder in der Ferne.
Insgesamt zählten die Teilnehmer an diesem herrlichen sonnigen Morgen 48 häufige und seltene Vogelarten. Ein Zeichen für ein gelungenes Renaturierungsgroßprojekt im Ammerland.
07.06.2015: Bei strahlendem Sonnenschein haben sich 18 Teilnehmer der Exkursion entlang der Wege am Rande des Naturschutzgebietes Barkenkuhlen im Ipweger Moor angeschlossen. Landschaftswart Kay Fuhrmann führte die Gäste durch das Gebiet mit seiner seltenen Flora und Fauna. So konnten neben vielen anderen Vogelarten Schwarz- und Braunkehlchen, Kuckuck und Krickenten beobachtet werden. Dabei wurde der Nachwuchs einer Krickentenmama (s. Suchfoto) entdeckt. Auch die seltene Sumpfschrecke, eine Heuschreckenart, und verschiedene Libellenarten wurden gesichtet. Einige Teilnehmer nutzten auch die Beobachtungsmöglichkeit auf das Gelände vom NABU-Beobachtungsturm am südlichen Rand der Barkenkuhlen.
13.09.2015: 10 naturbegeisterte Gäste begleiteten die NABU-Gruppe aus Rastede zum „schwimmenden Moor“, das immer wieder lohnende Exkursionsziel im Außendeichsgebiet von Sehestedt. Sie wurden nicht enttäuscht. Die Flut war zwar aufgrund des Mondstandes (Neumond) gut zwei Stunden vor dem Hochwasser schon hoch aufgelaufen (Springtide) und hatte leider nur einen sehr schmalen Saum von nicht überflutetem Watt hinterlassen. An diesem halten sich bei auflaufendem Wasser sonst zahlreiche Limikolen (wie z.B. Sandregenpfeifer) auf, um die Nahrungsvielfalt des Wattenmeeres zu nutzen. Blicke durch Ferngläser und Spektive ließen dennoch verbleibende Arten wie die allgegenwärtigen Möwen, Kormorane und wenige Austernfischer und Brachvögel in fast greifbare Nähe rücken.
Blicke in die wetterfest laminierten Bestimmungshilfen gaben auch ornithologisch weniger Sattelfesten die nötige Sicherheit zur Orientierung im Artenspektrum.
Zu unseren Füßen flankierten die typischen salztoleranten pflanzlichen Überlebenskünstler, wie Queller, Strandflieder und Strandmelde den Strandweg. Diese Spezialisten der Salzwiesen haben besondere und unterschiedliche Mechanismen, um mit den hohen Salzkonzentrationen zurecht zu kommen. Der Queller verdünnt den Salzgehalt im Zellsaft in dem er Wasser einspeichert. Er „quillt“ im Laufe des Sommers auf, daher auch sein Name. Kostproben von Queller-Pflänzchen an unsere Exkursionsteilnehmer gereicht, liefern den Beweis – der Queller schmeckt salzig!
Auf einem Holzsteg führte unser Spaziergang danach zum Dargengürtel des schwimmenden Moores zur Beobachtungshütte. Luken in den Klappläden gaben hier den Blick frei auf eine große Gruppe ruhender Grünschenkel, die sich nach einiger Zeit – beunruhigt durch den Jagdflug einer Kornweihe - im Schwarm in die Lüfte erhob.
Im Jahr 2016 ist die Exkursion nach Sehestedt für den 18. September geplant – zwei Tage nach
Vollmond!