Naturerlebnis Wattenmeer - Wat- und Wasservögel am Jadebusen
Bericht und Fotos von Silke Lorenz über eine Exkursion am 28.8.2011
Wie zu erwarten konnte es gar nicht anders kommen. Das sonnige Wetter hat uns auch bei der ornitholo- gischen Wattenmeer- Exkursion wieder nicht im Stich gelassen.
Bei mäßigem Küstenwind herrschten oben vom Schweiburger Außendeich am Jadebusen ideale Bedingungen, um bei auflaufendem Wasser See- und Watvögel zu beobachten. Dazu standen uns Ferngläser und
Spektive zur Verfügung.
Zu nennen sind hier die Schwärme von Säbelschnäblern, Lachmöwen, Sandregenpfeifern, Alpenstrandläufern und Gr. Brachvögeln sowie mehrere einzelne Kiebitzregenpfeifer, Austernfischer,
Pfuhlschnepfen, Rotschenkel, Brandgänse, Silbermöwen, Kormorane und eine Heringsmöwe.
Durch die Spektive mit der starken Vergrößerung ist auch über die große Distanz sogar der Wattwurm noch zu erkennen, den der Wasservogel aus dem schlickigen Untergrund zieht - ein reiner
Sehgenuss.
Zwischenzeitlich drangen ein Mäusebussard und ein Wanderfalke in das Revier der Küstenbewohner ein. Beute war jedoch nicht zu holen, denn sie stießen auf Gegenwehr und zogen schließlich
unverrichteter Dinge ab. Die seltene, vollständig dunkle Variante einer juv. Rohrweihe rundete das Naturerlebnis ab.
Radtour zum Stapeler Moor und Lengener Meer
Am Sonntag, dem 8. Mai 2011, fand bei strahlendem Sonnenschein, aber stürmischem Ostwind, eine Fahrrad-Exkursion durch das Stapeler Moor, das Baasenmeersmoor und das Spolsener Moor statt. Mit den Fahrrädern im „Huckepack“ wurde Moorburg bei Westerstede zunächst mit dem Auto angesteuert. Bei der anschließenden Radtour wurden auf fast verkehrsfreien Straßen die Landkreise Ammerland, Friesland und Leer durchradelt. Die erste Pause bot sich am Aussichtsturm des Lengener Meeres an. Trotz des phantastischen Ausblicks auf den bewegten See zwang der Sturm die Teilnehmer zur Weiterfahrt. Am Moorlehrpfad im Stapeler Moor konnte die ersehnte Pause eingelegt werden. Die anschließende Wanderung über den ausgeschilderten Moorlehrpfad brachte viele interessante Naturbegegnungen. Neben der schier endlosen Weite des Stapeler Moores waren die gekammerten wiedervernässten Flächen Ausdruck des Renaturierungsprogramms nach dem industriellen Torfabbau. So konnten an vielen Stellen sich ausbreitende Torfmoose und schmalblättriges Wollgras betrachtet werden.
Die auf winzigen Pflanzeninseln brütenden Lachmöwen, ein futtertragender Wiesenpieper, ein aufgeschrecktes Schwarzkehlchen-Pärchen, zwei Bruchwasserläufer, eine Brandgans, viele Libellen (u. a.
die Kleine Moosjungfer) waren die herausragenden Vertreter aus der moortypischen Tierwelt dieses wiedererwachenden Hochmoores. Leider konnte der im Gebiet brütende Kranich weder gesehen noch
gehört werden.
Nach über 33 km zurück in Moorburg wartete mit der riesigen Sandsteilwand am Abbausee noch eine besondere Delikatesse. In dutzenden Löchern in der Steilwand flogen unzählige der bedrohten
Uferschwalben ein und aus. Hier wird es sich vermutlich um die größte Uferschwalben-Brutkolonie im Ammerland handeln.
Rad-/Wandertour zu den Barkenkuhlen im Ipweger Moor
Bericht und Fotos von Silke Lorenz
Am Sonntag, dem 5. Juni 2011, bot der NABU Rastede eine kombinierte Fahrrad- und Fußwanderung in die Barkenkuhlen an. Fachlich geführt wurde sie vom Vorsitzenden Horst Lobensteiner und dem
Landschaftswart Kay Fuhrmann. Die Barkenkuhlen im Ipweger Moor sind ein Naturschutzgebiet in unserer Gemeinde Rastede an der Grenze zum Landkreis Wesermarsch. Es erstreckt sich über gut 54
Hektar. Das Hochmoor ist teils kultiviert, teils als Heidemoor und Hochmoor mit Moorkolken erhalten. Die Grünlandflächen in den kultivierten Bereichen liegen brach, sie wurden gepoldert, um
möglichst viel Oberflächenwasser zu halten mit dem Ziel, Sumpf- und Verlandungsbereiche zu schaffen. Das Gebiet wird über diverse Gräben u. a. zum Ipweger Moorkanal im Norden entwässert, der
wiederum über den Moorriemer Kanal zur Hunte und Weser entwässert.
Durch Entbirkungs- und Wasserhaltungsmaßnahmen wird der Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten verbessert. Wie auch schon bei der diesjährigen ersten Exkursion ins Stapeler Moor
konnten die Teilnehmer wieder einen herrlichen Einblick in die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt eines intakten Moores bewundern. Die geschützten Biotope sind mittlerweile zum Rückzugsort für
viele gefährdete Arten geworden. So wurden wir auf die in Deutschland nur noch im Raum Cuxhaven vorkommende Moltebeere und auf den hier noch zahlreich vertretenen Moorfrosch aufmerksam gemacht.
Den Neuntöter, eine Rote-Listenart, sahen wir gleich mehrmals im Bereich von Brombeerhecken durch das Fernglas. Das Futter im Schnabel deutet auf seine Brut hin. Seine Besonderheit ist, dass er
an dornigen Ästen seine tierische Beute aufspießt und bevorratet.
Entlang unseres mit alten Birken umsäumten Wanderweges hörten wir den Gesang von mindestens 5 verschiedenen Gartenrotschwänzen - dem Vogel des Jahres 2011. Jeder verteidigte auch für einen Laien
deutlich hörbar sein Revier. Sie legen ihre Brut in die ausgefaulten Astlöcher der Birken, hier also ideale Bedingungen zum Brüten. Einer von ihnen tat uns den Gefallen, sich mit einer Raupe im
Schnabel ablichten zu lassen.
Durch Laub verdeckt oder in der Ferne waren die Stimmen von Sumpfrohrsänger, Gelbspötter, Fits, Zilpzalp, Mönchs-, Dorn- und Gartengrasmücken, Hänfling, Rohrammer, Kuckuck, Rohrweihe u.v.m. zu
hören. Während sich das Schwarzkehlchen noch häufig zeigte, ließen sich sowohl ein Blaukehlchen- als auch zwei Braunkehlchen- männchen nur kurz zwischen den aufkommenden Birken blicken. Sogar ein
Wanderfalke konnte am Himmel beobachtet werden.
Die derzeitige Trockenheit lässt den Wasserstand der gepolderten Sumpfbereiche sinken. Nur an wenigen Stellen zeigte sich eine der Königinnen der Moorpflanzen - der fleischfressende rundblättrige
und mittlere Sonnentau. Beim genaueren Hinsehen entdeckten wir dabei auch einen kleinen Moorfrosch. Die kleinen Azurjungfern und eine Königslibelle rundeten das Exkursionsprogramm ab.
Landkreis und Finanzamt veranstalten Familientag
Am 7. Mai 2011 veranstalteten der Landkreis Ammerland und das Finanzamt Westerstede gemeinsam einen „Tag der offenen Tür“. Beide Behörden ließen die Besucher einen Blick in ihre Räumlichkeiten werfen und Mitarbeiter beantworteten Fragen fachlicher wie organisatorischer Art. Auf dem Außengelände am Teich neben dem Landkreisgebäude präsentierten sich die im Arbeitskreis Naturschutz vertretenen Vereine und Verbände. Auch der NABU Rastede war gemeinsam mit dem BUND Ammerland mit einem Stand dabei. Viel Interesse fand ein kleines Ratespiel, wobei zu den ausgelegten Nistgeräten (Insektenholz, Fledermaus-, Staren- und Meisenkasten sowie Steinkauzröhre) die jeweiligen Bewohner zugeordnet werden mußten. Auch die Ausstellung zum Vogel des Jahres, dem Gartenrotschwanz, fand bei den Besuchern Beachtung.