Rastede, 13. Juli 2013
Leserbrief zu den Berichten über die Massentierställe in Kleibrok in der NWZ
In seiner Sitzung am vergangenen Dienstag haben Vorstand und Aktivenkreis des NABU Rastede das Vorhaben einstimmig abgelehnt. Die Intensivtierhaltung mit Hunderten Hochleistungskühen in riesigen Ställen ohne Weidegang widerspricht den natürlichen Bedürfnissen der Kühe. Die Tiere sind lebenslang ausschließlich Milchlieferanten und werden nach ein paar Jahren ihres erbärmlichen Lebens in die Schlachthäuser abtransportiert. So darf in der heutigen Zeit nicht mehr mit unseren Mitgeschöpfen umgegangen werden. Ganz zu schweigen von den negativen Begleiterscheinungen einer solchen Massentierhaltung: vermehrter Maisanbau, der schon jetzt unsere Landschaft entstellt und fatale Auswirkungen auf die Flora und Fauna hat; riesige Güllemengen, die auf die Felder gekippt werden müssen und nach Jahren das Grundwasser angreifen; (Gen-)Futter, das in Übersee angebaut und nach hier verschifft werden muss; Milch- und Fleischberge, die in ferne Länder transportiert werden und die dortigen Märkte ruinieren. Dazu kommt die nicht hinzunehmende Beeinträchtigung der Lebensqualität nicht nur der Anwohner im Ortsteil Kleibrok durch die Wertminderung ihrer Häuser, die Zunahme an- und abfließender Verkehre über die Gemeindestraßen, insbesondere im schon jetzt stark belasteten Hauptort sowie die weitere Verbauung der Landschaft im Bereich des Rasteder Geestrandes.
Vielleicht sollte sich der Antragsteller einmal die Aussagen des Artikel 14 unseres Grundgesetzes verinnerlichen. Dort heißt es im Absatz 2: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen".
gez. Horst Lobensteiner
Horst Lobensteiner
1. Vorsitzender