LESERBRIEF
Betr.: Artikel über den Diskussionsabend bzg. des Milchviehstallbaues (12.02.2014) in der NWZ vom 13.02.2014
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die Berichterstattung durch die NWZ über den Diskussionsabend ist erschreckend tendenziös. (Fast) alle der an dem Abend geäußerten kritischen Anmerkungen finden darin keinen Niederschlag. Nicht
genannt wird z.B. das drohende Aussterben des Kiebitz und der dramatische Rückgang der Pflanzen- und somit auch Insektenvielfalt durch Grünlandmonokulturen. Dieser Artenschwund wirkt sich auf die
für unsere Nahrungssicherung erforderliche Bestäubung aus. Unerwähnt bleibt ebenso, dass bei ca. 70% der Schlachttiere antibiotikaresistente Keime nachzuweisen sind, dass der Antibiotikaeinsatz
in der Massentierhaltung mit 1700 t pro Jahr in Deutschland 40 x höher liegt als der Antibiotikaverbrauch in allen deutschen Krankenhäusern, und dass die Nitratbelastung des Grundwassers aufgrund
der auf die Grünflächen im Umkreis des geplanten Milchviehstalles aufzutragende Gülle durchaus erheblich sein kann und nur deshalb für die Rasteder nicht konkret relevant ist, weil in diesem
Gebiet aus dem Grundwasser kein Trinkwasser gewonnen wird. Der gesamte Artikel gleicht bedauer-licherweise einer einzigen Beschwichtigung, was den Bau des Milchviehbetriebes an- geht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Dörthe Henoch