Künftige Bohmann-Ansiedlung an der A 29, Animation: Jabro Planungsgesellschaft
Künftige Bohmann-Ansiedlung an der A 29, Animation: Jabro Planungsgesellschaft

Zu dem vom Rasteder Gemeinderat  e i n s t i m m i g  durchgewunkenen Beschlussvor-schlag der Verwaltung zu einem 40 ha (!) großen neuen Gewerbegebiet an der Raiffeisenstraße, angrenzend an die Autobahn A 29, hat Henning Cordsen, Ipwege, folgenden lesenswerten Leserbrief verfasst:

 

Leserbrief zu NWZ-Berichten betr. Gewerbegebietserweiterung in Leuchtenburg:

 

Vorwärts geht es nur beim Flächenverbrauch!

 

Ihre Berichte können nicht ohne nachstehende Ergänzungen bleiben. Für die Gewerbe-ansiedlung wurden lt. Verwaltung in gut 50 Jahren über 180 ha versiegelt, mit zuletzt steigender Tendenz. Nun sollen der Landwirtschaft weitere gut 40 ha Nutzfläche entzogen werden.Trotz der jüngsten Flächenversiegelung für gewerbliche Nutzung in Loy, Wahnbek, Liethe und Leuchtenburg ist die Zahl der Betriebe seit 2011 netto nur unwesentlich um 9 gestiegen. Eine Zunahme bei den jährlichen Gewerbesteuereinnahmen findet praktisch nicht statt, wenn die Nachzahlungen der letzten Jahre auf vorhergehende Zeiträume umgelegt werden. Ergo: Es gibt keine positive Entwicklung trotz zunehmender Beanspruchung von landwirtschaftlichen Nutzflächen. Letzteres ist offenbar trotz Klimakrise immer noch der einfachere Weg.

 

Haben sich Verwaltung und Politik in Rastede schon gefragt, warum im Durchschnitt immer größere Betriebsflächen benötigt werden? Lassen sich angesichts von jährlich 16 Betriebsabmeldungen deren Altstandorte für Neuansiedlungen nutzen? Welche Branchen sind in der Gemeinde unterrepräsentiert? Muss jedem Ansiedlungswunsch nachgegeben werden? Gibt es aus dem universitätsnahen Umfeld Startups, denen Angebote vermittelt werden könnten? Es wäre zukunftsweisend, wenn Rastede ein Zentrum für junge Unternehmens-gründer errichten könnte und nicht noch weiteren Betrieben aus der Baubranche die Türen öffnet.

 

Henning Cordsen, Ipwege